In der aktuellen P.M.-Magazin-Ausgabe (Dezember 2006) wird diese Frage aufgegriffen und behandelt. In 8 Seiten wird anhand von Indizien und einer mathematischen Formel („Bayes-Formel“) die Wahrscheinlichkeit einer Existenz Gottes berechnet. Die Indizien beginnen mit der Entstehung des Kosmos, gehen über die Naturgesetze, die Evolution, das Gute und Böse, religiöse Erfahrungen bei Menschen und beleuchtet wissenschaftliche Argumente für oder gegen einer Existenz Gottes. Als Fazit bleibt letztendlich eine Wahrscheinlichkeit einer Existenz Gottes bei 62%.
Interessanter war aber ein kleiner Nebengedanke aus dem Artikel, der eine mögliche Diskussion und Argumentation beiseite schieben könnte. Hier möchte ich es kurz wiedergeben:
Blaise Pascal stellte einmal die Frage: „Entweder Gott existiert oder nicht. Worauf wollen Sie setzen?“. – Eine Gute Frage, denn letztendlich ist Glaube ja auch eine Entscheidung. Diese Entscheidung ist ein Setzen des persönlichen Vertrauens auf etwas.
In der Bibel wird Glaube so beschrieben: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ (Hebräer-Brief, Kapitel 11, Vers 1 Luther-Übersetzung)
Aber zurück zu Pascal: Blaise Pascal argumentiert, dass derjenige, der auf Gott setzt und ein gläubiges Leben führt, Aussicht hat auf unendlichen Gewinn – das ewige Leben, das Himmelreich. Wenn Gott also existiert, dann haben die Gläubigen gut gespielt. Existiert Gott nicht, so haben die Gläubigen dennoch nichts verloren, indem sie auf Gott gesetzt haben. Demnach ist es also trotzdem klüger automatisch auf Gott zu setzen, egal wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Existenz Gottes ist.
Es ist als vernünftiger mit Gott zu rechnen, als seine Existenz abzulehnen. Was hat man denn letztendlich zu verlieren?
Bei einer Übernachtung in Berlin-Reinickendorf, wurde ich unsanft geweckt. Ein Specht hämmerte auf einem benachbarten Gelände auf einen Laternenmast aus Metall. Anwohner teilten mir mit, dass ihnen dieser „verrückte Specht“ längere Zeit schon nervt. Ich wünschte, ich könnte glauben der Specht tut dies um seinen Schnabel oder so zu schärfen. Tatsächlich gehe ich aber davon aus, dass er auf ernsthafte Nahrungssuche ist und einem Irrtum unterliegt, ohne dies zu merken. Oftmals hört man ähnliche Geschichten von „verrückten Tieren“, die Opfer von Irrtümern sind. Nicht zuletzt auch Irrtümer, die ein tödliches Ende nehmen, wie z.B. die Fliege, die in die Fliegenfalle gelockt wird, wobei sie ursprünglich nichts schlechtes vermutete. Ein wenig Wahrheit liegt doch in dem Witz, wo der Igel sagt „irren ist menschlich“, nachdem er von der Stacheldrahtbürste herunter steigt.
Wenn nun Tiere Irrtümern auffliegen und dies fatale Folgen sind, wie steht es dann mit uns Menschen? - Der Igel aus dem Witz sagt ja nicht „irren ist igelisch“ oder „animalisch“, sondern er behauptet dies sei eine menschliche Eigenschaft. - Traurigerweise sind wir Menschen noch verrückter als die Tiere. Wir sind ebenso in dieser Welt unterwegs, auf der Suche nach etwas bestimmten. Oftmals merken wir gar nicht, dass wir jahrelang auf einem Metallpfahl rumhämmern oder auf eine Stacheldrahtbürste sitzen. Noch schlimmer ist es, wenn wir unaufhaltsam auf die Fliegen- bzw. Menschenfalle zusausen, die uns ins Verderben locken will. Vielleicht haben wir auch manchmal Glück und lernen aus unseren Irrtümern, wobei wir aber nur einen Irrtum für einen anderen Irrtum ersetzen. Das Fazit ist immer das Gleiche – wir finden nie das, was wir suchen, weil wir an der falschen Stelle suchen.
Gibt es also nun eine irrtumsfreie Zone, wo wir nichts umsonst tun? Wo können wir das bekommen, was wir uns tatsächlich erhoffen? Etwas, wo wir nicht enttäuscht werden?
Gott möchte uns dies geben. Hier möchte ich nur einen Bibelvers zitieren, von dem, was uns Jesus Christus versprochen hat:
«Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, dann wird euch die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Wenn ein Kind seinen Vater um ein Stück Brot bittet, wird er ihm dann einen Stein geben? Wenn es um einen Fisch bittet, wird er ihm etwa eine giftige Schlange anbieten? Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euern Kindern Gutes gebt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen gute Gaben schenken, die ihn darum bitten! So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch. Das ist - kurz zusammengefaßt - der Inhalt der ganzen Heiligen Schrift.» (Matthäus-Evangelium Kapitel 7, Verse 7 bis 12)
Ich wünsche jedem der dies liest, dass er es riskiert, sich auf die wahre Suche zu begeben und merkt, dass keine Enttäuschung stattfinden wird.
In meiner Urlaubszeit in München, begegneten mir immer wieder Leute von den Wiesn bzw. Oktoberfest. Hier möchte ich mal ein Ereignis beschreiben:
In der S-Bahn saß neben mir ein Jugendlicher mit einer Wiesn-Bierkrug-Mütze. Dieser war auf Klassenfahrt aus Ostfriesland, wie sich später herausstellen sollte. Ihm gegenüber saßen zwei bayrische Jugendliche – unschwer an der Sprache und den Lederhosen zu erkennen. Nach einer kurzen Zeit kamen die drei ins Gespräch. Natürlich wurde auch darüber gesprochen, wie viel Bier (Maß – 1 Liter) jeder getrunken hat. Der jugendliche aus Ostfriesland erzählte, dass er „nur“ ca. zwei Maß getrunken hat. Irgendwie schien er dann unten durch zu sein. Ihm wurde das Gefühl gegeben, dass es nicht reicht um wirklich mitreden zu dürfen und auch um Achtung zu finden. – Ich selbst kann mich noch an meine erste Wiesn erinnern, wo fast 6 Maß angesehen genug waren. – Alles was weiter darüber liegt ist heldenhaft und die Männer, die im zweistelligen Bereich hätten sich rein theoretisch einen Eintrag ins goldene Buch der Stadt München verdient. Es gibt aber jemanden der dies nicht bewundert. Jemanden, der nicht zu einem sagt, dass man ein Held ist und in die „HallOfFame“ kommt, wenn man super was verträgt. Gott sieht die Sache ein wenig anders:
Jesaja 5,22 «Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken…» Jesaja 5,24 «Darum, wie des Feuers Zunge die Stoppeln verzehrt und dürres Gras in der Flamme zusammensinkt, so wird ihre Wurzel wie Moder werden und ihre Blüte auffliegen wie Staub.»
Denk einfach mal darüber nach, was Dir wichtiger ist – ein Held vor den Leuten oder ein Held vor Gott zu sein.
Thema von Mathias im Forum Befragungsergebnisse (...
Am 15.07.2006 war ich mit Christen aus Berlin und München auf der "Loveparade 2006" und habe ganz fleißig mit ihnen Flyer verteilt. Zwar könnte ich jetzt ein biblisches Statement zur "LOVE IS BACK"-Botschaft dieser Loveparade abgeben oder auch einige Erlebnisse schildern aber ich halte es für besser, den Flyer zu veröffentlichen:
Feiern bis zum umfallen. Drauf sein, ohne Ende. Ego-Film in der Endlosschleife fahren. Aus der Kurve fliegen. Den nächsten Kick suchen. Höllentrip schieben.
Am 9.5.2006 erhielt ich einen Brief aus München. Darin fand sich eine Mitteilung, dass mein Bekannter Karl (Name geändert) gestorben ist. Karl lernte ich 2003 im Rahmen einer ehrenamtlichen Arbeit in München kennen und auch nachdem ich aus München wegzog, hielten wir intensiven Kontakt über die Post. Auch bei diversen Besuchen, trafen wir auch immer wieder zusammen. Karl war drogensüchtig und die ehrenamtliche Arbeit war für eine Betreuung von Drogensüchtigen ausgerichtet. Das bei solch einer Arbeit die Betreute sterben, die uns nahe standen, ist nicht ungewöhnlich – inzwischen habe ich sogar aufgehört zu zählen. Aber Karl war mein erster Intensiv-Betreuter, mit dem ich außerhalb der Veranstaltungen Kontakt hielt. Deshalb war dieser Tod doch etwas gesondert zu sehen. Tatsächlich bin ich traurig darüber. Karl wird mir total fehlen.
Nach einer Weile fragte ich mich aber: Wie sieht Gott den Tod vom Karl?
Vieles in Karls Leben deutet daraufhin, dass er keine Beziehung zu Gott hatte. Natürlich gibt es auch immer wieder Aussagen, dass Karl vielleicht im letzten Moment seines Lebens einen Draht zu Gott bekommen hat. Dennoch scheint dieser Hoffnungsschimmer zu schwach zu sein, dass man da wirklichen Trost bekommt.
Ich suchte in der Bibel nach meiner Lieblingsbibelstelle für solche Fälle, die da lautet:
Hesekiel Kapitel 33, Vers 11:
„… So wahr ich lebe spricht der HERR: Ich habe keinen Gefallen an den Tode des Gottlosen,…“
Kurz gesagt: selbst Gott ist traurig darüber, wenn Menschen ohne ihn jemals gekannt zu haben, sterben.
Diese Bibelstelle gibt mir immer wieder total viel Trost, denn ich weiß, dass Gott mindestens genauso traurig darüber ist, wenn meine Leute sterben.
Diese Erlebnis wünsche ich jedem, der diese Zeilen liest und ebenfalls um eine nahestehende Person trauert.
Hier ein Beitrag, wie Du erste Schritte in die richtige Richtung wagen könntest:
1. Gebet:
Ich persönlich halte es gerne so, mir morgens einen Moment der Ruhe zu gönnen. Wir Christen reden ganz gerne davon, täglich eine "stille Zeit" zu pflegen aber was passiert da genau?
Zuerst einmal nehme ich mir die Zeit und bete. Ich bete um die Ereignisse, die ich an diesem Tag vorhabe. Da besonders um Gottes Beistand, um seine Hilfe oder auch um seinen Schutz vor Problemen.
In der Bibel steht:
"Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln." - Psalm 37, Vers 5
"Bittet, so wird euch gegeben; suchet so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan" - Matthäus-Evangelium Kapitel 7, Vers 7
Sicherlich kannst Du da Deine eigene Technik finden, wie man dies machen kann. Anfänglich tat ich es immer daheim mit verschlossener Tür und der Jalousie unten, damit das ja niemand mitbekommt. Inzwischen finde ich aber auch Gelegenheit es an anderen Orten zu tun, wie z.B. der Straßenbahn.
Alleine dadurch kann ich Probleme des Alltages gelassener und frühlicher angehen. Außerdem erlebe ich auch immer wieder, dass auch wirkliche Wunder stattfinden.
2. Bibel lesen:
In der Regel finde ich anschließend Gelegenheit in der Bibel zu lesen. Meistens ist es nur ein halbes oder ein ganzes Kapitel der Bibel. Dennoch finde ich häufig in der Bibel sogar Antworten auf meine Fragen für den Alltag oder über das, was mich zur Zeit bewegt.
"Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege." - Psalm 119, Vers 105
Wie geschrieben es ist nur ein Anfang und auch nur eine Strategie. Jeder muss sich da selbst herausfinden und selber einen Weg finden. Andere Leute beten schon im Vorfeld für den nächsten Tag und beschäftigen sich auf andere Art und Weise mit der Bibel (z.B. Audio). Ich selber lese nicht nur morgens die Bibel, sondern auch zu anderen Momenten. Außerdem vergesse ich auch nicht, hin und wieder einmal "Danke" zu sagen.
Aber es ist die Möglichkeit eines Anfangs und versuche dies regelmäßig zu tun!
An einem evangelistischen Abend hatte ich ein Gespräch, wovon ich überzeugt bin, dass sich auch jeder ein Stück weit darin wiedererkennen könnte. Leider liegt es etwas zurück aber ich hoffe es kommt dem Nahe, wie es war:
"Mathias, wieso sollte ich das glauben, was ihr mir immer wieder erzählt? ..." Es folgte eine Reihe von Aufzählungen, warum es Gott nicht geben kann, gepaart mit einigen Einwürfen über die Aussagen der Bibel. Das Gespräch lief über Thematiken, wie z.B. „Leid – Warum lässt Gott es zu?“ aber auch über persönliche Erfahrungen.
Ich hörte geduldig zu, denn - ganz ehrlich – ich bin es manchmal einfach nur „müde“ jedes Argument auseinander zunehmen und Gegenargumente bringen zu müssen, warum es Gott doch gibt. Am Ende landet man ja eh immer bei der „alten Opa auf der Wolke“-Theorie.
Nach einer längeren Zeit war der Vortrag beendet. Mein Gesprächspartner blickte mich an und fragte noch einmal. "Wieso sollte ich glauben?".
Ich antwortete: "Genau wegen das, was Du mir erzählt hast.".
Maik (Name wurde geändert) wurde stutzig: "Was meinst Du jetzt damit?"
Ich freute mich, dass er richtig angebissen hatte und sagte ihm: "Du hast mir jetzt fast eine halbe Stunde lang Argumente aufgezählt, warum Du nicht glauben sollst. Die Frage ist aber: Warum Du so sehr dagegen ankämpfst."
Maik begann immer mehr zu grübeln.
Ich holte meine Taschenbibel heraus und sagte ihm: "Sieh mal, was hier in der Bibel steht:
'Der Tor spricht in seinem Herzen Es ist kein Gott!' (Psalm 14 Vers 1)
Ich will damit nicht sagen, dass Du ein Tor, also dumm bist. Sondern was mir dabei wichtig ist, dass jemand sich ständig selber einreden muss, dass es Gott nicht gibt, um seine Zweifel in sich selber runter diskutieren zu müssen.".
Wir redeten an diesem Abend noch weiterhin über diese Thematik und ich wünschte, dass ich schreiben könnte, dass Maik nicht mehr dagegen ankämpfen muss. Ich denke aber, dass er es inzwischen öfters zulässt, ernsthaft über alles, was wir ihm sagen nachdenkt.
Ich selbst kann mich auch wiedererkennen. Wie oft habe ich wirklich viele Argumente gesucht, um zu beweisen, dass es Gott nicht gibt? Aber wenn ich ehrlich bin, war das nicht für meine christlichen Gesprächspartner gewesen oder auch um zu zeigen, was ich alles so auf dem „Kasten habe“ (also so viel weiß), sondern vielmehr für mich. Ich brauchte das, um mein Gewissen und meine Zweifel zu besiegen. Um keine Unruhe in mir selbst haben zu müssen, die gelegentlich vorhanden war und die ich nie so wirklich losgeworden bin. Mit Stolz kann ich aber heute sagen: Ja – ich war ein Tor (Dummer)! Total genial finde ich aber, dass ich nicht ein Tor bleiben sollte.
Leiber Leser,
bitte denkt einfach mal darüber nach!
Auch wenn man argumentativ alles abstreiten kann. Die Zweifel werden immer bleiben, ob Gott nicht doch existiert. Vielleicht solltet auch Du einfach mal eine Zeitlang nicht dagegen ankämpfen, sondern einfach einmal dafür kämpfen...
Am 21.März 1980 wurde ich im Berliner Umland geboren. Ich wuchs im wohlbehüteten und normalen Elternhaus auf. Auch meine Kindheit und Jugend könnte man im Wesentlich als Gewöhnlich einstufen – viele Freunde, Sport etc. Ich machte auch mein Abitur und ging später zur Bundeswehr.
Generell war meine Kindheit und Jugend eher atheistisch geprägt. Meine Eltern waren einmal evangelisch aber sind wohl bereits in den 60iger/70iger Jahren aus der Kirche ausgetreten und hatten seitdem kaum mehr etwas mit der Kirche zu tun. Wir waren höchstens nur immer in den Kirchen, wenn wir als Touristen in einer anderen Stadt unterwegs waren. Dennoch gab es bei mir auch Phasen, wo ich fragend wurde. Ich wollte halt mehr darüber bescheid wissen und auch auf meine sehnlichste Frage eine Antwort haben, was nach dem Tod kommt. Wenn man atheistisch aufwächst, dann gibt es halt öfters Momente, dass man richtige Angst – fast sogar Panik – hat, wenn man darüber nachdenkt – als Atheist weiß man einfach, dass nach dem Tod „nichts“ kommt. Mit 12 Jahren war ich zum Beispiel mit meiner Nachbarin zur evangelischen Jugend. Es hatte mir aber nichts gebracht. Irgendwie fühlte ich mich dort fremd und ich ließ es dann sein. Aber mit 19 Jahren lag ich im evangelisch-freikirchlichen (baptistischen) Krankenhaus in meinem Wohnort. Der Pastor besuchte uns auf unserem Zimmer und ich sagte zu, zum Gottesdienst zu erscheinen. Während des Gottesdienstes fühlte ich mich total wohl und ich überlegte mir ernsthaft regelmäßiger zu erscheinen. Ich fing auch damals mit ernsthaften Gedanken an, in der Bibel zu lesen. Da aber nicht viel „hängen blieb“ und ich auch keine Möglichkeiten sah, darüber reden zu können, schlief es ebenfalls wieder ein. Auch andere Faktoren spielten hier mit herein.
Im Jahr 2001 zog es mich nach München. Ich wollte einfach einmal richtig weg von zu Hause und ich sagte zur ersten Zusage eines Ausbildungsplatzes ja. – Ich hatte mich aber vorwiegend sowieso in anderen Städten beworben.
Ziemlich schnell fand ich Anschluss an vielen Leuten aus den „neuen Bundesländern“, die ebenfalls nach München gezogen sind aber auch einige Bayern stießen zu unserer Truppe. Wir haben total viel zusammen gemacht, wie z.B. Fußball gespielt, gezeltet usw. Aber ich hielt auch intensiven Kontakte nach Bonn und anderen Orten, wo wir zu gelegentlicher Treffs zusammenkamen. Alles in Allem muss ich aber auch feststellen, trotzdem viel Positives während dessen geschah, dass ich mich eher negativ entwickelte. Diskogänge, Sauf- und Kifferparties nahmen zu (ich war aber nie abhängig aber vielleicht stark gefährdet). Die Gespräche wurden immer flacher und irgendwas schien mir zu fehlen.
mmer wieder traf ich auch an meinem S-Bahnhof Leute. Sie boten Tee, Kekse, Bücher und Flyer an. Die Leute und auch die Cover der Bücher ließen eher darauf schließen, dass sie eher für Haschisch sind. Im November/Dezember 2002 blieb ich stehen – unter starkem Alkoholeinfluss, da ich vorher auf einer Party war. Mein Interesse galt an diesem Abend den Mädels, die den Büchertisch mitmachten und auch Austauschmöglichkeiten für scheinbar die gleichen Interessengebiete. Zu meinem Entsetzen stellte sich heraus, dass die Leute nicht für heftige Parties und so sind und sogar Christen sind. Sie luden mich zu einer Weihnachtsfeier ein, wo ich zusagte, denn für eine Feier war ich immer zu haben. Zudem gaben sie mir ein paar Bücher mit, wo ich stolz zusagte, dass ich sie lesen würde. Natürlich hatte ich in diesem Moment eine große Klappe aber ich stehe zu meinem Wort und las die Bücher und ging auch zu der Weihnachtsfeier (allerdings verspätet, da wir vorher eine andere Weihnachtsfeier hatten).
m Tag nach der Weihnachtsfeier saß ich sogar im Gottesdienst und ich erlebte etwas: ich erlebte das Gefühl, dass sich mir eine total wichtige Chance bietet. Eine Chance wieder nach mehr guten tiefgehenden Gesprächen, einem Ort wo ich doch meine Fragen loswerden könnte und auch eine Chance nach mehr – was ich bisher nicht erkennen sollte. Ich vertiefte den Kontakt zu den Münchener Christen (soulsaver.de). Zusätzlich begann mein anderer Freundeskreis generell wegen kleinerer Intrigen, Unehrlichkeiten etc. zu bröckeln und darauf hatte ich eher keine Lust. Mich sehnte es immer nach positiven Erlebnissen und dies boten mir zu diesem Zeitpunkt mehr die Christen. Ich kaufte mir sogar eine eigene Bibel (Senfkornbibel – Elberfelder Übersetzung) und begann darin zu lesen. Mich schien aber meine Motivation wieder zu verlassen, da ich kaum etwas verstand, mir das alles zu kompliziert war und ich auch meine Fragen nicht loswerden konnte. Ich fragte jemanden aus der Gemeinde, ob er mir nicht weiterhelfen könnte. Er bot mir an zu einem Hauskreis (Bibelkreis) zu kommen. Ich sagte zu und fand genau das, was ich suchte. Aber an dem ersten Abend geschah auch mehr. Mich sprach ein Bibelvers deutlich an: Johannes-Evangelium Kapitel 5 , Vers24
„Wer meint Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben...“
In diesem Vers verspricht Jesus, dass man die Gewissheit haben kann ewiges Leben haben zu können und ein Leben ohne Angst vor dem Tod haben kann. Aber wie?
Eine Antwort bot sich auf der PorChrist-Veranstaltung 2003 in München. Zé Roberto (brasilianischer Fußballspieler) sprach über das Thema Angst und sagte: „Ich habe in meinem keine Angst, denn ich weiß, dass ich Jesus Christus habe.“. Etwas was mich wiederum ansprach aber wie kann man Jesus Christus haben?
Auch andere Sachen und Bemerkungen ließen mich weiterhin suchen – nicht nur die Thematik Angst vor dem Tod. Ich fing richtig intensiv an zu suchen, betete regelmäßig und seltsamerweise trafen sogar die Sachen ein. Dennoch fehlte mir etwas. Mir fehlte einfach der Glauben an all dem, was mir erzählt wurde, was ich erlebt und was so in den Büchern und der Bibel stand. Zu viele Zweifel und Fragen spukten weiterhin in meinem Kopf herum.
Eines Tages fasste ich den Entschluss, dass ich Klarheit haben wollte. Ich betete: „Gott, ich bin unsicher ob es dich gibt und habe Zweifel, in vielen Punkten.... Wenn es Dich aber gibt, dann bitte ich dich einfach um den Glauben, den die Christen um mich herum haben.“ Wenige Tage später – es war im April oder Mai 2003 hatte ich auf einmal eine totale Sicherheit, dass alles richtig ist.
In der Bibel steht zum Beispiel: 5. Buch Mose Kapitel 4, Vers 29:
"Dann werdet ihr den Herrn, euren Gott, suchen. Und ihr werdet ihn finden, wenn ihr ehrlich und von ganzem Herzen nach ihm fragt."
Aber damit war noch nicht alle getan! Ich hatte ein Problem: in dem Moment, wo ich Gewissheit hatte, dass es den Gott der Bibel gibt, kam mir in den Sinn, dass ich vorher nie wirklich mit ihm zu tun hatte. Im Gegenteil – oftmals verlachte ich andere Christen oder lebte einfach nicht nach Gottes Maßstäben. Kurz gesagt: ich erkannte, dass ich von mir aus keinen Frieden und keine Beziehung mit diesem Gott hatte. Das wollte ich aber nun! Wieder fing ich an zu beten und bat ihn um Frieden und um eine Beziehung mit ihm. Auf einmal wuchs in mir die Erkenntnis, dass ich es nur annehmen müsste, dass Jesus Christus vor fast 2000 Jahren für mich am Kreuz starb, um mich mit Gott zu versöhnen (ich weiß selbst, dass es verrückt klingen mag aber es ist so!). Wieder ein Problem für mich! Inzwischen war Jesus in meinen Augen der coolste Typ, der jemals lebte – viel cooler als Ché Guevara oder Gandhi. Selbst wenn ich es sogar für glaubwürdig hielt, dass Jesus am Kreuz für mich litt und starb und auferstand, so konnte ich es einfach nicht annehmen. Mir erschien einfach der Preis zu hoch. Wieder betete ich um eine Lösung des Problems und es erschien mir, als würde Gott in meinem Inneren (also nicht akustisch hörbar) sagen: „Mathias ich habe kein Interesse daran, dass Du einen anderen Weg wählst, weil Du zu bescheiden bist. Nimm es ruhig an, denn Du bist es mir wert. Ich habe Dich lieb!“. Plötzlich wusste ich, dass zwischen mir und Gott alles in Ordnung ist. Aber damit ist immer noch nicht alles fertig gewesen. Jetzt plagte mich ein letztes Mal mein Gewissen. Denn das Jesus sein Leben für mich gab, erwartete von mir eine Gegenleistung. – Wenn Dein Nachbar Dich zum Bier einlädt, dann ist es ja auch selbstverständlich, dass Du ihn auch mal auf ein Bier einlädst. – Es war daher klar, was ich tun musste! Wenn Jesus sein Leben für mich gab, dann müsse ich meines für ihn geben. Das tat ich dann auch.
Ich schreibe diese Erlebnisse in ziemlich wenig Zeilen. Tatsächlich fand dies über mehrere Tage statt (fast eine Woche lang) – die schrecklichste Zeit meines Lebens mit dem Ende, dass der schönste Tag in meinem Leben begann.
Ein Tag, der bis heute anzudauern scheint. Trotz auch vieler traurigen Tage und auch vieler Niederlagen, ist dies ein Tag, den ich bisher nie bereute. Und eines muss ich auch noch am Ende schreiben: Seit diesem Tag hatte ich keinen einzigen Augenblick in meinem Leben Angst – Angst vor dem Tod. Aber es gibt noch so viel mehr zu berichten und zu gewinnen!!!
Seit dem Sommer 2003 lebe ich wieder in meiner Heimat und versuche anderen Menschen klar zu machen, was sie da für geniale Möglichkeiten verpassen.
Beim Streetwork sprach mich vor kurzem ein Bekannter an: „Hast Du schon gehört? Die Bibel muss umgeschrieben werden. Jetzt ist das Judas-Evangelium entdeckt worden. Judas ist gut! …“.
Zu meinem Entsetzen stellte ich fest, wie sehr doch die Menschen Artikel, wie zum Beispiel aus dem NATIONAL GEOPRAPHIC oder aus lokalen Zeitungen total ernst nehmen. Natürlich hatten mich auch diverse Artikel und Gespräche erreicht und dadurch konnte ich mitreden, wovon mein Bekannter sprach. Ich bin nicht von einigen Auffassungen überzeugt worden, die vor einiger Zeit kursierten.
Auch hier sehe ich mich veranlasst einige klare Worte zu schreiben:
Das Judas-Evangelium – Muss die Bibel erweitert oder sogar umgeschrieben werden?
Über den Fund und die Datierung des Judas-Evangeliums:
Das Judas-Evangelium ist Teil einer Manuskript-Sammlung, die auf das 3./4. Jahrhundert nach Christus datiert. Bereits in den 1970iger Jahren gelangte dieser Text aus Ägypten zu der Schweizer Maecenas-Stiftung. Nach jahrelanger Restaurierungen, Übersetzungen und Auslegungen durch Experten wurde nun jetzt erst die Übersetzung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wer war überhaupt Judas?
Judas war ein engster Vertrauter und Nachfolger Jesus. In den Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes wird davon berichtet. Zudem hat Judas nach diesen Evangelien sich als Werkzeug des Teufels benutzen lassen und Jesus für 30 Silbergroschen an die Römer verraten und überliefert. Später soll sich Judas erhängt haben.
Matthäus-Ev. Kapitel 26 Verse 14-16:
“Da ging hin der Zwölf einer, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben ? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, dass er ihn verriete.“
Warum ist gerade das Judas-Evangelium so interessant? Tatsächlich liefert eine christliche Schrift eines Kirchenvaters aus dem 2.Jahrhundert n.Chr. Hinweise, dass ein Judas-Evangelium existiert. Ob es sich dabei um dieses Judas-Evangelium und nicht um ein anderes Judas-Evangelium handelt ist stark umstritten. Dadurch liefert die erst kürzlich veröffentliche Übersetzung mit deren Inhalt Gründe zur Diskussion.
Was unterscheidet das Judas-Evangelium von den anderen Evangelien? Das Judas-Evangelium ist eher positiv auf Judas ausgerichtet. Judas wird als „Held“ und treuester Jünger Jesus dargestellt, der ihn als einziger Jünger wirklich verstanden haben soll. Nach dem Judas-Evangelium bat Jesus seinen Jünger Judas darum, ihn an die Römer auszuliefern.
Judas-Evangelium: Du wirst sie alle übertreffen, denn Du wirst den Menschen opfern, der mich kleidet.“
War Judas wirklich ein Held, wie es dargestellt wird?
Die biblischen Texte, besonders die vier Evangelien, liefern einige Hinweise.
Im Markus Evangelium steht zum Beispiel, dass Jesus den verfluchte, der ihn überliefern würde.
Markus-Ev. Kapitel 14 Vers 21:
„Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.“
Über das Ende des Judas wird zum Beispiel auch im Matthäus-Evangelium geschrieben, wo Judas erst die Konsequenz seines Verrates erkannte.
Matthäus-Ev. Kapitel 27,3-5:
„Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, daß er verurteilt wurde, gereute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, indem ich schuldloses Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Siehe du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich.“
Aber sogar in der Apostelgeschichte nach Lukas, was kein Evangelium ist, steht auch ein negatives Wort über Judas.
Apostelgeschichte Kapitel 1 Vers 18:
"Der (Judas) hat einen Acker erworben mit dem Lohn für seine Ungerechtigkeit. ..."
Demnach erscheint Judas nicht derjenige zu sein, wie er im Judas-Evangelium beschrieben wird. In den biblischen Texten wird über Judas ein negatives Bild vermittelt.
Alleine deshalb, sollte man an der Echtheit der geschriebenen Ereignisse im Judas-Evangelium zweifeln.
Fazit:
Zum Nachdenken möchte ich nur raten:
Wem glaubt man mehr und schneller? Der Masse der Texte, die eine einheitliche Darstellung vertreten oder doch einem einzelnen Text?